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Eisenach, 21. August 2024 – Am 20. August 2024 fand in der Gedenkstätte Goldener Löwe in Eisenach die Veranstaltung „Bildung am Limit“ der Eisenacher SPD statt. Die Eisenacher Bildungspolitiker Susanne Köhler und Dr. Christoph Hohmann, Direktkandidat zur Landtagswahl am 01. September für den Wahlkreis Wartburgkreis II, diskutierten mit den Gästen über die Herausforderungen und Chancen der Bildungspolitik in Thüringen.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage, wie das Bildungssystem in Thüringen zukunftsfähig gestaltet werden kann. Ein zentrales Thema war dabei die Bildungspolitik als Investitionsaufgabe. Dr. Christoph Hohmann betonte, dass das Bildungswesen im Freistaat nicht länger als „Investitionsruine“ behandelt werden dürfe. Er fordert, dass die nächste Landesregierung Bildung zur obersten Priorität machen müsse, insbesondere durch gezielte Stärkung in die Regelschulen, damit diese wieder das Rückgrat der schulischen Bildung sein können.
Ein weiteres zentrales Thema war der zunehmende Personalmangel an allen Schulformen in Thüringen. Susanne Köhler und Dr. Hohmann wiesen darauf hin, dass kurzfristige und mittelfristige Maßnahmen notwendig seien, um diesem Problem entgegenzuwirken. Sie sprachen sich für den Einsatz von Assistenzlehrkräften und pädagogischen Assistenzen mit Option der vollständigen Qualifikation aus, die sowohl die Unterrichtsqualität steigern als auch die Arbeitsbelastung des Lehrpersonals verringern könnten.
Auch das Problem der unbesetzten Schulleitungsposten in Thüringen wurde angesprochen. Besonders Grund- und Regelschulen seien davon betroffen. Dr. Christoph Hohmann schlug vor, durch eine einheitliche Besoldung dieser Stellen unabhängig der Schulform mehr Anreize für qualifizierte Bewerber zu schaffen, um diese Schlüsselpositionen angemessen zu besetzen.
Darüber hinaus brachte die Diskussion weitere innovative Vorschläge zur Verbesserung des Bildungssystems in Thüringen hervor:
1. Vorschuljahr in der Grundschule: Ein vollwertiges Vorschuljahr könnte den Übergang für Kinder erleichtern und die schulische Vorbereitung verbessern.
2. Erweiterung des Hortangebots: Analog zu Berlin sollte der Hort in Thüringen bis zur 6. Klasse geöffnet bleiben. Zusätzlich sollten Betreuungsmöglichkeiten für Schüler der Klassen 7 bis 12 geschaffen werden. Hier könnten Quartierslösungen gefunden werden.
3. Inklusion und Chancengleichheit: Es ist gesetzlich festgeschrieben, dass Kinder mit Migrationshintergrund oder sonderpädagogischem Förderbedarf doppelt in den Klassenteiler zählen, um ihre Bedürfnisse besser zu berücksichtigen und eine gerechtere Verteilung von Ressourcen zu ermöglichen. Diese gesetzliche Regelung muss in der Praxis endlich überall umgesetzt werden.
4. Reform des Notensystems: Es wurde vorgeschlagen, Noten in Fächern wie Sport, Kunst und Musik zu überdenken und langfristig ein notenfreies Schulsystem zu prüfen – ein mutiger Schritt in Richtung einer umfassenden Bildungsrevolution.
Susanne Köhler und Dr. Christoph Hohmann betonten abschließend die Notwendigkeit einer breiten gesellschaftlichen Debatte darüber, welche Rolle das Bildungssystem in Thüringen im 21. Jahrhundert spielen soll. Ein zentrales Anliegen muss es dabei sein, den Bildungserfolg noch unabhängiger von der sozialen Herkunft zu machen.
Mit Nachdruck wurde von allen Anwesenden die Forderung an die nächste Landesregierung formuliert, die Regelschulen ins Zentrum aller Investitions- und Fördermaßnahmen zu stellen, um deren Zukunft und die Chancengleichheit im Freistaat Thüringen zu sichern.
Die Diskussion der Direktkandidaten im Wahlkreis Wartburgkreis II (Eisenach-Gerstungen-Werra-Suhltal) zum Nachhören beim Wartburgradio. Danke für diese Möglichkeit.
Hier finden Sie Kernaussagen zu meiner Kandidatur im Format des MDR Kandidatenchecks. Danke an den MDR für diese Möglichkeit der Vorstellung.
https://mdr.de/landtagswahl/kandidatencheck/Thueringen/SPD/Christoph_Hohmann/index.html
SPD-Landtagskandidat Dr. Christoph Hohmann nimmt Stellung zu Fragen der regionalen Wirtschaftsverbände.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK), der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und der Gewerbeverein Eisenach veranstalteten am Dienstag, dem 19. August, im Kunstpavillon gemeinsam eine Podiumsdiskussion, in deren Rahmen die Direktkandidatinnen und -kandidaten des Wahlkreises zu ihren Vorstellungen zur zukünftigen wirtschaftspolitischen Entwicklung des Wartburgkreises und Thüringens befragt wurden. Im Rahmen von vier Fragerunden sollten die Kandidatinnen und Kandidaten kurz und bündig zum jeweils angesprochenen Fragenkomplex Stellung nehmen. Anschließend hatte das Publikum Gelegenheit zur weiteren Befragung der Landtagskandidaten.
Einleitend stellte Herr Schneider vom BVMW, sozusagen als Leitmotiv, den großen gegenwärtigen Konflikt in den Raum: In Thüringen verlassen zur Zeit etwa zehn Prozent der Jugendlichen die Schule ohne Abschluss – Tendenz steigend. Gleichzeitig gehört hier jede fünfte offene Stelle einer Berufsgruppe mit Fachkräftemangel an – Tendenz ebenfalls steigend.
Wie gehen wir damit um?
In der ersten Fragerunde ging es speziell darum, wie man das Ansehen Thüringens als Wirtschaftsstandort heben wolle. Dr. Hohmann, der unter anderem Wirtschaft und Recht unterrichtet, stellte zunächst fest, dass Thüringen gegenwärtig im Vergleich zu den anderen Bundesländern einen schwachen Stand habe, dass das Land aber auch erhebliches Potenzial aufweise. Am einschneidendsten sei der Fachkräftemangel, unter dem praktisch das gesamte Handwerk, der Dienstleistungsbereich und die Industrie leide. Ohne Fachkräftezuwanderung aus dem Ausland kommen wir nicht mehr aus. Am schädlichsten wirke sich folglich eine Ausweisung arbeitsfähiger Menschen mit Migrationshintergrund aus. Umgekehrt stehen einer zügigen Eingliederung in das Berufsleben Engpässe bei Integrationskursen, langwierige Anerkennungsverfahren der Berufsqualifikation und andere bürokratische Hemmnisse im Wege.
Um Gründungsinitiativen und -konzepte ging es in der zweiten Fragerunde. Eine sinnvolle Maßnahme sieht Dr. Hohmann in der zielgerichteten Förderung erfolgversprechender Vorhaben. Nicht allein pekuniärer Art: In Thüringen haben wir innovative Unternehmen und Institutionen, die bereit und in der Lage seien, Unternehmensgründern zielgerichtet unterstützend zur Seite zu stehen.
Der dritte Fragenkomplex betraf die Berufsbildung. Hier erörterte Dr. Hohmann, der selbst Jugend-Forscht-Projekte begleitet, den Nutzen von Projektarbeiten in Betrieben und Werkstätten, bei denen Praxisbezüge hergestellt, handwerklich-technische Fertigkeiten entwickelt und Berufsperspektiven vermittelt würden. Besondere Anreize böten duale Berufsbildungskonzepte, bei denen Ausbildung und entlohnte Mitarbeit parallel laufe.
Dr. Hohmann beklagt auch die mangelnde Wertschätzung der Regelschule, deren Leistungen vielfach herabgewürdigt werden. Die Ursache schulischer Leistungsschwäche ist dabei vor allem Lehrermangel, der die Streichung ganzer Fächergruppen zur Folge hat.
Der vierte Fragenkomplex hatte schließlich die Energiewirtschaft zum Gegenstand. Dr. Hohmann zeigte zunächst auf, dass Thüringen über zahlreiche, teilweise ungenutzte Potenziale zur schadstoffarmen Energiegewinnung verfüge. Neben leistungsfähigeren Windkraftanlagen gäbe es auch weitere Möglichkeiten, z.B. Pumpspeicher-Kraftwerke zu modernisieren. Nachdem jetzt auch längst überfällige Photovoltaik-Designs entwickelt sind, kann diese Technik auch an bislang ungenutzten Stellen, etwa auf Dächern denkmalgeschützter Gebäude, eingesetzt werden. Neben Energie erzeugenden Anlagen brauchen wir auch einen zügigen Netzausbau und erhebliche Speicherkapazitäten. Zu letzterem sollte die Forschungs- und Investitionsbereitschaft erheblich vorangetrieben werden.
Bei den anschließenden Publikums-Fragen waren die Schwerpunkte der Debatte die Gewinnung von Fächkräften und die Energiegewinnung.
Herr Breitenbach, Geschäftsführer vom St.-Georg-Klinikum in Eisenach, hob die Bedeutung der im medizinischen Bereich tätigen Menschen mit Migrationshintergrund hervor, ohne die unser Gesundheitssystem zum Erliegen käme und beklagte den Fachkräfte- und Ärztemangel. Hierzu verwies Dr. Hohmann auf die Antwort zur ersten Frage.
Zur Energiegewinnung kam der Vorschlag, die vorhandenen Uranvorkommen und Holz als Brennstoff zu nutzen. Dr. Hohmann lehnt beides ab.
Der Verzicht auf Atomenergie ist die bewusste Abkehr vom unkalkulierbaren Risiko (Tschernobyl, Harrisburg, Fukushima) einerseits und vom ohne Endlager weiterwachsenden Atommüllberg andererseits. Atomenergie könne aus Risiko-, Entsorgungs- und Kostengründen keine Option im 21. Jh. sein!, führe Dr. Hohmann aus.
Holz, so Dr. Hohmann weiter, sei ein wertvoller Rohstoff, der nicht verheizt, sondern vielmehr veredelt werden sollte. Wer eine handgefertigte Gitarre, eine Truhe aus Eichenholz oder vielleicht auch nur ein gescheites buchenes Brotzeitbrettl in Gebrauch hat, versteht das.
Am Abend des 15. August 2024 nutzten zahlreiche Eisenacher Bürgerinnen und Bürger ein Gesprächsangebot des SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil. Auf dem Podium saßen zudem der SPD-Landtagskandidat Dr. Christoph Hohmann und die SPD-Bundestagsabgeordnete Tina Rudolph, die die Moderation übernahm.
In der Vorstellungsrunde formulierte Dr. Christoph Hohmann seine Ziele. In erster Linie gelte es, stabile demokratische Verhältnisse im Land zu schaffen. Er sieht in einer besseren Bildungspolitik die Voraussetzung für die Stärkung der Wirtschaft in der Wartburgregion. Gute Bildung ermögliche auch die Teilhabe von Migranten am gesellschaftlichen Leben. Sein Anliegen ist zudem die Steigerung der Sicherheit, insbesondere an Schulen.
Lars Klingbeil erklärte, dass er mit den Menschen reden, ihre Kritik hören und darauf reagieren wolle. Er bietet diese Gespräche deutschlandweit zweimal im Monat an.
Dann eröffnete Tina Rudolph die Diskussion. Die Themen, die in den folgenden gut zwei Stunden zur Sprache kamen, bezogen sich auf Bundes- und Landespolitik. Sie umfassten die als mangelhaft empfundene Kommunikation des Kanzlers Olaf Scholz, Bildungsnotstand, die Überlastung im Beruf, Unterschiede zwischen Ost und Westdeutschland, unfaire Bezahlung in Behindertenwerkstätten, Renten- und Gesundheitspolitik. Die Podiumsgäste stellten die Antworten der SPD auf diese Herausforderungen dar, wie beispielsweise die Einführung des Mindestlohns, die Angleichung der Ost- und Westrenten und die Ausbildungsplatzgarantie. Leider würden die Erfolge der SPD-Politik aufgrund der turbulenten Zeiten und der Unstimmigkeiten in der „Ampel“-Koalition zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. Die Frage nach der möglichen Koalition mit dem BSW in Thüringen wurde mit Verweis auf die Unklarheit zum Ausgang der Landtagswahl offengelassen. Wichtig sei, so betonte Christoph Hohmann, dass bei einer Regierungsbeteiligung SPD-Interessen selbstbewusst vertreten würden.
Einen Schwerpunkt des Abends bildete die Debatte um die Stationierung von Mittelstreckenwaffen in Deutschland. Mehrere Diskutanten äußerten ihre Angst vor der steigenden Kriegsgefahr. Sie fühlten sich an den Kalten Krieg erinnert, wobei sie meinten, dass es im Gegensatz zu damals heute keine Gespräche mit Russland mehr gebe. Lars Klingbeil erklärte die Zustimmung des Kanzlers zur Stationierung mit der realen Bedrohung, die von Russlands Raketen ausginge, weil diese auf Deutschland gerichtet seien und wir uns derzeit nicht schützen könnten. Dass es gar keine Gespräche mit Russland gebe, stimme nicht, da sonst der Gefangenenaustausch nicht zustande gekommen wäre. Derzeit gebe es aber keinerlei Interesse Putins an Friedensverhandlungen. Tina Rudolph stellte klar, dass alle im Raum für Frieden seien, nur die Meinungen, wie dieser wieder zu erlangen sei, unterschiedlich sind. Daher bitte sie darum, dass man sich nicht gegenseitig Kriegstreiberei vorwerfe, denn den Krieg hat allein Putin angefangen.
Nach dem Ende der kontrovers und respektvoll geführten Diskussion folgte Lars Klingbeil der Einladung in die Gedenkstätte „Goldener Löwe“. Er äußerte den Wunsch, Eisenach noch einmal zu besuchen und sich mehr Zeit für die Stadt, die für die Geschichte der SPD von großer Bedeutung ist, zu nehmen.
Dr. Christoph Hohmann erinnerte an das Geschehen in der ehemaligen DDR
Am Gedenkstein im Eisenacher Ortsteil Göhringen gedachten auf Einladung der SPD und der CDU etliche Menschen des Mauerbaus vor 63 Jahren. In der Nacht zum 13. August 1961 wurden in Berlin mit dem Bau der Berliner Mauer Fakten geschaffen. Überall in der ehemaligen DDR mussten die Menschen mit den Folgen leben. Bis zum Herbst 1989 spaltete die Teilung Deutschlands viele Familien und verursachte Repressalien für die Bevölkerung im Osten des geteilten Landes. Ein Großteil der früheren auf DDR-Seite scharf bewachten Staatsgrenze mit Minenfeldern, Stacheldraht und Selbstschusswaffen – 768 Kilometer – verlief durch Thüringen. Auch der Eisenacher Ortsteil Göringen lag damals in der Sperrzone.
Dr. Christoph Hohmann, Landtagskandidat der SPD, erinnerte an das Geschehen: „Im Rahmen der Zwangsumsiedlungen in der DDR wurden tausende Menschen ihrer Heimat und Besitztümer beraubt. Die Menschen wurden eingeschüchtert und viele für ihr ganzes Leben traumatisiert. Die Geschichte soll uns mahnende Erinnerung sein, welches Glück wir haben, in einer funktionierenden Demokratie zu leben. Diese Pflanze am Leben zu halten, bedarf stetiger Pflege eines und einer jeden unter uns. Antidemokratischen Tendenzen und populistischen Parolen ist entschieden entgegenzutreten. Wehret den Anfängen!“